Unsere Kirchen

Kirche Aarwangen

Lage

Die Kirche steht von Langenthal herkommend am nördlichen Dorfausgang rechts. Sie wurde 1577 nicht am Ort der alten Kapelle bei der heutigen Bahnstation im Dorfzentrum gebaut, um sie näher ins Zentrum der gesamten Kirchgemeinde zu rücken, zu der seit dem frühen 15. Jahrhundert auch Bannwil gehörte. Der Eingang der Kirche liegt im Westen. Der Chorraum ist nach Osten ausgerichtet.

Geschichtliches zur Kirche

Bis zur Reformation war die Bevölkerung von Aarwangen nach Wynau kirchgenössig. Die zum Schloss gehörige Kapelle im Dorfzentrum war keine offizielle Pfarrkirche. Noch 1529 wies der Berner Rat die Leute von Aarwangen an, in Wynau zu taufen und Abendmahl zu feiern. In der Kapelle durfte bloss gepredigt werden. Erst mit der Einweihung der Pfarrkirche um 1577 wurde in Aarwangen offiziell auch getauft und Abendmahl gefeiert. Die Kirche von Aarwangen ist eine der ersten Landkirchen im Kanton Bern, welche für den reformierten Gottesdienst neu gebaut wurde. Baumeister Anton Stab aus Zofingen und Werkmeister Ueli Jordan hielten sich bei der Gestaltung jedoch noch stark an die vorreformatorische Bautradition.

Schmuck dieser Kirche waren einerseits die Kanzel, welche am linken Flügel der Chorwand angebracht war und ein wenig über den Rand des Chorbogens hinausragte. Die von Peter Müller aus Zofingen aus Eichenholz gefertigte, schlichte Kanzel trägt am oberen Rand eingeschnitten die Jahrzahl 1577 und hat einen achteckigen Grundriss. Sie läuft nach unten in einen Zipfel hinaus, welcher mit einer holzgeschnitzten, grinsenden Maske abschliesst. Sie symbolisiert wohl das Dämonische, Böse, welches sich dem Gotteswort unterwerfen muss, das von der Kanzel verkündet wird.

Ebenfalls der von Antoni Stab aus Sandstein gehauene gotische Taufstein trägt die Jahrzahl 1577. Sein Grundriss ist wie die Kanzel achteckig. Der Taufstein steht mitten im Chor, auf der Linie der beiden seitlichen Chorfenster. Kanzel und Taufstein stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander — das in die Schale eingelegte Wasserbecken aus Kupferblech stammt auch aus der Zeit des Kirchenbaus.

Von besonderem historischem Wert sind die 20 farbigen Wappenscheiben, von denen sechs aus dem Baujahr stammen, 2 tragen die Jahrzahl 1588 und innerhalb von 120 Jahren, 1595-1717 folgen nochmals 12 Scheiben. Im Chormittelfenster sehen wir die Berner Standesscheibe von 1577 und das Wappen des damaligen Seckelmeisters Niklaus von Graffenried. Die Kirche blieb die ersten 140 Jahre unverändert. 1717 wurde die Kanzel nach rechts versetzt und der Taufstein näher zum Schiff hingerückt. Ein besonderes Schmuckstück erhielt die Kirche 1818 in der von Johann Jakob Weber aus Juchten (Kirchgemeinde Seeberg) gefertigten Orgel. Mit dem Einbau der Orgel wurde in diesem Jahr auch die Empore an beiden Wänden bis an die Seitentüre vorgezogen. Der Eingang zur Empore wird durch eine Aussentreppe erreicht. 1894 wurden in den Chor zwei hufeisenförmig ineinander gestellte Bankreihen aufgestellt und sechs Jahre später erhielt die Empore einen zweiten Aussenaufgang, nachdem die Firma Goll aus Luzern eine neue Orgel eingebaut hatte. Sie diente 50 Jahre und wurde 1948 durch eine Orgel der Firma Kuhn aus Männedorf ersetzt. Bereits zwanzig Jahre später, 1966-1968 erfolgte eine Gesamtrestauration der Kirche. Ziel war, im Innern den ursprünglichen Zu¬stand nach Möglichkeit wieder herzustellen. Dazu gehörte, dass die Kanzel an den ursprünglichen Ort hin versetzt wurde und der Taufstein wieder in die Tiefe des Chors rückte. Zudem wurde die Schiff und Chor durchziehende Decke durch eine 3-seitig gebrochene Holztonne gedeckt.

1577 kam nur eine kleine Glocke in den Kirchturm. 1594 wurde sie begleitet von einer zweiten, grösseren Glocke. 1875 wurde ein neues Gläute angeschafft mit drei Glocken, gestimmt auf den Dur-Akkord F-A-C. 1932 kam die gestiftete, grösste vierte Glocke hinzu — gestimmt auf den Grundton D.

Im Sommer 2001 wird der Innenraum der Kirche einer grösseren Renovation unterzogen und erhält eine neue Beleuchtungs- und Beschallungsanlage.

(Gekürzter Text aus dem Buch „Kirchen im Oberaargau“, Simon Kuert)

Kirche Bannwil

Lage

Die Kirche liegt im westlichen Teil des Dorfes nördlich der Aare auf einer kleinen Terrasse. Das Chor ist nach Osten ausgerichtet und auf dem westlichen Ende des Daches befindet sich der Dachreiter. Die Kirche ist umgeben von dem kleinen Friedhof — im Süden von einer Stützmauer, welche die Terrasse von dem gegen das westliche Dorf abfallenden Hügel trennt.

Geschichtliches zur Kirche

Die Kirche Bannwil wird bereits in einer päpstlichen Steuerliste von 1302 als «ecclesia Banvile» im «Decanatus Buchsgaue» erwähnt.

In der Folge war Bannwil eine selbstständige Pfarrkirche im Gebiet des Bistums Basel. Ursprünglich wohl eine Eigenkirche der Herren von Frohburg, gelangte 1320 das Patronatsrecht durch eine Schenkung an die Benediktiner aus dem Kloster Schöntal (BL).

In den Urkunden wird gemeinsam mit der Kirche Bannwil auch immer die Kapelle Waldkirch, die auf dem Waldkirchenfeld südlich von Niederbipp stand, erwähnt. Während Waldkirch nach der Reformation zerfiel, kümmerte sich Bern um die bedeutendere Pfarrkirche von Bannwil. 1482 vereinbarten die Schöntaler Mönche mit Bern, dass sie abwechselnd mit dem Stadtstaat den Geistlichen der «Capplany Aarwangen und der Pfarr Bannwyl» einsetzen wollen. Auch wenn von Aarwangen nur von einer Kaplanei (Schlosskaplanei) gesprochen wird — die Aarwanger waren bis 1577 noch nach Wynau kirchengenössig — und bei Bannwil von einer eigentlichen Pfarrei, residierte der Geistliche in Aarwangen.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts musste die baufällige Kirche erneuert werden. Deshalb stellte Bern 1522 der Kirche einen Bettelbrief aus, damit für die Renovation Geld gesammelt werden konnte. Nach der Reformation, die in Bern nur schwer Fuss fassen konnte, hatte der Aarwanger Pfarrer die Pflicht, in Bannwil die Sakramente zu verwalten (Taufe, Abendmahl). Nachdem 1577 Aarwangen eine eigene Pfarrkirche erhalten hatte, wollte der neue Pfarrer von Aarwangen auf die Betreuung der Bannwiler verzichten, was die Bevölkerung von Bannwil motivierte für ihre althergebrachten Rechte zu kämpfen. Nach 1577 wurde die einstige Pfarrkirche Bannwil zur Filialkirche. Dennoch wurde sie stets in Stand gehalten. 1648 wurde die Kirche nach Plänen von Abraham Dünz zum heutigen einfachen Predigtsaal mit Polygonalabschluss umgestaltet. Der alte romanische Chor wurde ersetzt. Die Kirche erhielt die schön geschnitzte Renaissance-Kanzel, die 1725 mit dem Schalldeckel er-gänzt wurde.

Ebenfalls 1648 fertigte Steinmetz Ulrich Andres von Wynau den Taufstein. «Cunrat Schad dieser zyt kilchmeyer» — meisselte er neben seinem Namen in die Umrandung.

Im Chor war bis 1993 das Wappen des Prädicanten Jacob Lauffer (1679) und des Landvogtes Johann Friedrich Willading (1677-1683), Landvogt von Aarwangen zu sehen.

Ein besonderes Schmuckstück der Kirche ist die grosse Schrifttafel auf der Seite der Kanzel, welche Hans Jurt, der Kirchmeyer und seine Frau Barbara Egger 1701 anbringen liessen. Sie enthält Worte aus der Bibel und am Schluss den besonderen Gedanken: «Allmusen geben armet nytt, das zur Predig gan versumet nitt».

Auch nach 1679 wurde an der Kirche gearbeitet. 1791 erhielt sie ein neues Helmdach auf dem Dachreiter, 1846 wurden zwei neue Glocken aufgezogen, 1901 erhielt der Turm eine Uhr und ein Jahr darauf wurde der Innenraum neu restauriert. 1928 entstand im Zusammenhang mit der Friedhoferweiterung vor dem Westportal eine kleine Vorhalle.

1935 wurde die Decke angehoben, damit eine Orgel eingebaut werden konnte. Die Occasionsorgel wurde 40 Jahre später, 1976 durch ein 12 manualiges Instrument ersetzt. Bemerkenswert ist diese neue Orgel wegen ihrer Position in der Emporenbrüstung. Der Spieltisch befindet sich, wie in Walterswil hinter der Orgel. Die Pfeifenfelder sind rechteckig angeordnet. Für das Chor der Kirche schuf 1948 Felix Hoffmann drei bedeutende Chorfenster. Das Fenster rechts stellt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter dar, das Bild in der Mitte zeigt Jesus als der gute Hirt und das linke Fenster zeigt Szenen aus dem Gleichnis vom barmherzigen Vater.

1993 erfolgte eine Gesamtrestauration der Kirche, bei der alte Fundamente gefunden wurden.

(Gekürzter Text aus dem Buch "Kirchen Oberaargau", Simon Kuert)

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